Auf nach Damp (zum Charme der 70er Jahre)

Unsere Automatikwesten konnten wir erst gegen 12:00 Uhr von der Wartung abholen; daher hieß es abwarten und das gute Wetter in Heiligenhafen mit Strandbesuch u.ä. nutzen.
Wir mussten aber nach Damp, da wir am kommenden Morgen einen Werfttermin auf dem Boot hatten.

Um  13:25 Uhr konnten wir endlich los. Glücklicherweise war das Schießgebiet nicht aktiv, sodass wir den direkten Kurs fahren konnten. Trotzdem warteten ca. 8 Stunden Überfahrt auf uns.

Rasmus bot uns an diesem Tag wieder einen perfekten Sommertag, aber mit allem denkbaren an Wind: aus 010 mit 09 kn, abnehmend auf 01 kn und ab 20.00 Uhr dann aus 290 mit 12 – 15 kn. Anfangs zu wenig mit guter Richtung, abends super aus blöder Richtung; aber man kann ja nicht alles haben.

Auf dieser Überfahrt konnten wir das erste mal Schweinswale hören und beobachten, aber natürlich war die Kamera nicht schnell genug zur Hand.
Es war trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis auf für unser alle.

Gegenan kreuzend in den Sonnenuntergang auf die markanten Hochhäuser von Damp zu, lieferten wir uns noch eine kleine Wettfahrt mit einem kleineren Segler, den wir auch überholten.
Später nahmen wir diesen noch zu uns ins Päckchen, da der Hafen wider Erwarten brechend voll war. (manche Liegeplatzinhaber verstehen einfach nicht den Sinn der grünen und roten Schilder am Steg)
Und auch wir hatten nur Platz, weil uns eine freundliche Eignerin eines Motorbootes etwas Platz machte – hierfür nochmals vielen Dank unbekannterweise. Angelegt hatten wir jedenfalls um 22:10 Uhr.

Am kommenden Morgen um 09:00 Uhr hatten wir pünktlich Besuch von Herrn Kaiser von der Bootswerft, der uns das Führungsauge Backbord tauschte in eine Umlenkrolle. Augenzwinkernd demontierte er das Führungsauge Steuerbord ebenfalls gleich und ersetzte es durch eine Umlenkrolle – „sonst würde es ja die Optik stören“. Toller Service !!!!

Wieder Heiligenhafen

Nun ging es wieder nach Heiligenhafen zurück, um am kommenden Tag die gewarteten Automatik-Westen einzusammeln.

Rasmus war uns anfangs wohlgesonnen und schenkte uns bestes Segelwetter mit Sonne und moderatem Wind.

Rasmus ist noch mit uns

Letztgenannter, also der Wind, wurde jedoch zusehends mehr und zur Beruhigung unserer Jüngsten fingen wir auf Höhe Großenbrode an zu reffen bis zum 2. Reff.

Bei Wind aus WNW mit mittlerweile 18 kn mussten wir zum Passieren der Fehmarnsund-Brücke die Segel komplett einholen.
Unter Motor wollten wir nun aber nicht bis zur Ansteuerungstonne Heiligenhafen gegenanbolzen und setzten daher nur Vorsegel für einen schönen Am-Wind-Kurs – die Folge war erst ein leichtes Knacken und anschließend ein aus dem Deck ausgerissenes Führungsauge (Backbord) der Vorschot und damit ein nötiger und noch zu vereinbarender Besuch der Werft in Damp.

Irgendwie sah es so aus, als ob die Löcher für die Führungsaugen evtl zu groß vorgebohrt worden sind:

Großenbrode und Grömitz

Nach Burgtiefe führte uns der Weg nach Großenbrode und Grömitz.

In Großenbrode lagen wir im Hafen der Yachtwerft Klemens – ideal, um abends noch über die Promenade zu bummeln und unsere Jüngste ein bisschen zu bespaßen. Der Werft-Hafen selber war empfehlenswert, man muss nur gut zu Fuß sein, da der Steg recht niedrig liegt.

Am kommenden Tag ging es dann weiter nach Grömitz. Auch hier war einerseits Promenade und andererseits viel Ruhe angesagt.

spannend entspannend

Heiligenhafen und Burgtiefe

Im Sommer 2018 erfolgte dann der erste große Törn über 2 Wochen. Für die erste Woche war ein Teil unseres Nachwuchses auf Jugend-Kuttertörn mit dem DHH auf der Flensburger Förde.

Wir haben uns in dieser Zeit auf die deutschen Küste konzentriert, mussten wir doch noch in der Woche zwei unserer Automatikwesten aus der Wartung in Heiligenhafen abholen.

Daher waren wir Anfangs nur Richtung Burgtiefe unterwegs und freuten uns hier auf die erste Durchfahrt unter der Fehmarnsund-Brücke hindurch. Wahrscheinlich ging es uns so wie vielen anderen vor uns auch: Wohlwissend, dass alles passen wird, wollte man es doch nicht wirklich glauben:

Angekommen in Burgtiefe genossen wir den Sandstrand und einen köstlichen Kaffee bei karibischen Temperaturen.

Gegen Abend hatten wir einen perfekten Blick zum Sonnenuntergang:

Wochenend-Besuche

In der darauffolgenden Zeit besuchten wir die ALCATRAZ immer mal für ein Wochenende. Wir genossen die Zeit am Ostseestrand, in Heiligenhafen und bei kurzen Abstechern rüber nach Fehmarn.

Bei unterschiedlichen Winden konnten wir die Dehler und ihre Eigenschaften testen und ausprobieren; nicht nur einmal waren wir vom Geschwindigkeitspotenzial des Performance-Cruisers begeistert (wo 2 Segelboote zusammenkommen entwickelt sich eine Regatta ;-)).

Auch der Wohnkomfort unter Deck wurde ausgiebigst ausgereizt, hat aber nicht immer für positive Stimmung zwischen Erzeugern und Nachwuchs gesorgt.

Der Fairness-halber muss man aber bedenken, dass ein Nachwuchs im Salon schlafen musste!

 

Die Überführung der ALCATRAZ

Im April 2018 haben wir das erste Mal einen Fuß auf unsere schwimmende ALCATRAZ gesetzt – es war toll! Wir konnten es nicht glauben, dass dieses Boot nun unseres sein sollte und wir damit eine Menge Touren segeln und eine Menge Zeit verbringen dürften.

Doch zuerst führte uns der Weg von Damp nach Heiligenhafen – bei Ost-Süd-Ost mit knapp 4 kn und 9° C nicht gerade das prickelndste Unterfangen. Doch wir hatten genug Kisten mit Kleinkram an Bord geschleppt, um die Zeit sinnvoll mit Einräumen zu verbringen. Die fast 7 Stunden Überfahrt unter Motor waren dafür auch nicht zu knapp bemessen.

Dennoch hatten wir genügend Zeit (einer musste ja Ruder-gehen), die neuen Eindrücke der Ostsee zu verarbeiten. Anfangs war uns Petrus noch hold mit zumindest trockenem Wetter, je weiter es jedoch nach Ost ging, um so nasser und diesiger wurde es. Der nötige Funktionstest der Dieselheizung verlief daher positiv.

Leider lagen die Sichten bei knapp 1 NM, das AIS hat uns aber gute Dienste geleistet und wir konnten ab Kiel einen anderen Segler auf 11 Uhr mit parallelen Kurs zumindest erahnen.

Gegen späten Nachmittag erreichten wir endlich unseren Liegeplatz in Heiligenhafen. Nach einem letzten Kaffee mussten wir ALCATRAZ dann schweren Herzens allein zurück lassen.