Ab ins Winterlager!

Eigentlich hatten wir uns auf eine abschließende Urlaubswoche im Oktober auf der ALCATRAZ gefreut.
Dies habe ich leider zunichte gemacht durch meine Fuß-OP (kleine Ursache, große Wirkung: gebrochener kleiner Zeh am rechten Fuß => 6 Wochen Draht im Zeh).

So blieb uns nichts anderes übrig, als ein verlängertes Wochenende auf der ALCATRAZ in Heiligenhafen zu verbringen.

Für Montag hatten wir uns dann vorgenommen, das Boot nach Damp ins Winterlager zu überführen. Meine Frau mit unserer Jüngsten nahmen das Auto, unser Sohn und meine Wenigkeit wählten den Seeweg.

Trotz angesagter Winde von 10 – 14 kn aus S bis SW (wieder mal eigentlich perfekt) bescherte uns Rasmus 2 kn und wir motorten.
Dann aber auch nördlich um das Schießgebiet, das in seiner Gänze aktiv war. Die Übungen waren Respekt-einflößend: ein Verband aus drei Kriegsschiffen feuerte auf ein Seeziel!

Gegen 17:30 Uhr nach öder Fahrt mit vielen Spielen (Mau-Mau, Mensch-ärgere-Dich-nicht, …) kamen wir dann endlich in Damp an.

Am Dienstag verließen wir nach Ausräumen ausgesprochen traurig unsere heiß geliebte Dehler – nun hieß es: Warten bis zum Frühjahr, eine schier unglaublich lange Zeit.

Das erste Mal ankern ;-)

Nach Flensburg ging es wieder ostwärts aus der Förde raus. Da wir nicht schon wieder in einen Hafen wollten, hatten wir hier unsere erste Anker-Nacht mit steil ansteigender Lernkurve.

Wobei sich die Lernkurve nicht auf Erlebnisse in der Nacht bezog, sondern auf den Vorgang des Anker-Werfens, übrigens unser erstes Mal. (Fehler: noch Fahrt im Schiff, Sicherung nicht eingeschaltet für elektrische Ankerwinsch, …)
Aber eingefahren haben wir den Anker, sodass wir bis zum nächsten Morgen bombenfest und sicher lagen.

Als nächstes wurde das Dinghi aufgeblasen und die Kinder haben die dänische Steilküste bei Broager Strand (1 NM südlich Sonderborg) erkundet.

Flensburger Förde, wir kommen!

Von Damp ging es weiter nach Langballigau, vorbei an Schleimünde.

Trotz eigentlich ausreichender Wassertiefe in Langballigau (2,5 bis 3,0 m) wurde unsere Fahrt längsseits des am Steg liegenden Fahrgastschiffes etwas eingebremst und wir zogen wohl eine kleine Furche in den Grund. Gleiches passierte uns kurze Zeit später nochmals beim Einfahren in die Box direkt am Anfang gegenüber des Imbisses.
Der Kommentar des Hafenmeisters dazu war, es sei ja alles weicher Schlick

.

Am kommenden Morgen klingelte um 05:45 Uhr der Wecker , damit wir uns zeitig nach Glücksburg verholen konnten. Hier waren wir mit unserem Sohn für 10:00 Uhr verabredet.
Trotz meiner Befürchtungen kamen wir morgens mit perfekter Tiefe aus dem Hafen, wahrscheinlich hatten wir „Flut“ in der Ostsee.

Die Fahrt in den früheren Morgenstunden war ein tolles Erlebnis und wir haben (nicht ganz seemännisch) die Fernbedienung für den Autopiloten ausgiebig nutzen können, während wir unter Motor auf dem Vorschiff sitzend unseren Kaffee genossen.

2 Stunden später erreichten wir Glücksburg und nahmen unseren Sohn mit an Bord, um dann anschließend bis nach Flensburg durch zu fahren (immer noch unter Motor)

Auf nach Damp (zum Charme der 70er Jahre)

Unsere Automatikwesten konnten wir erst gegen 12:00 Uhr von der Wartung abholen; daher hieß es abwarten und das gute Wetter in Heiligenhafen mit Strandbesuch u.ä. nutzen.
Wir mussten aber nach Damp, da wir am kommenden Morgen einen Werfttermin auf dem Boot hatten.

Um  13:25 Uhr konnten wir endlich los. Glücklicherweise war das Schießgebiet nicht aktiv, sodass wir den direkten Kurs fahren konnten. Trotzdem warteten ca. 8 Stunden Überfahrt auf uns.

Rasmus bot uns an diesem Tag wieder einen perfekten Sommertag, aber mit allem denkbaren an Wind: aus 010 mit 09 kn, abnehmend auf 01 kn und ab 20.00 Uhr dann aus 290 mit 12 – 15 kn. Anfangs zu wenig mit guter Richtung, abends super aus blöder Richtung; aber man kann ja nicht alles haben.

Auf dieser Überfahrt konnten wir das erste mal Schweinswale hören und beobachten, aber natürlich war die Kamera nicht schnell genug zur Hand.
Es war trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis auf für unser alle.

Gegenan kreuzend in den Sonnenuntergang auf die markanten Hochhäuser von Damp zu, lieferten wir uns noch eine kleine Wettfahrt mit einem kleineren Segler, den wir auch überholten.
Später nahmen wir diesen noch zu uns ins Päckchen, da der Hafen wider Erwarten brechend voll war. (manche Liegeplatzinhaber verstehen einfach nicht den Sinn der grünen und roten Schilder am Steg)
Und auch wir hatten nur Platz, weil uns eine freundliche Eignerin eines Motorbootes etwas Platz machte – hierfür nochmals vielen Dank unbekannterweise. Angelegt hatten wir jedenfalls um 22:10 Uhr.

Am kommenden Morgen um 09:00 Uhr hatten wir pünktlich Besuch von Herrn Kaiser von der Bootswerft, der uns das Führungsauge Backbord tauschte in eine Umlenkrolle. Augenzwinkernd demontierte er das Führungsauge Steuerbord ebenfalls gleich und ersetzte es durch eine Umlenkrolle – „sonst würde es ja die Optik stören“. Toller Service !!!!

Wieder Heiligenhafen

Nun ging es wieder nach Heiligenhafen zurück, um am kommenden Tag die gewarteten Automatik-Westen einzusammeln.

Rasmus war uns anfangs wohlgesonnen und schenkte uns bestes Segelwetter mit Sonne und moderatem Wind.

Rasmus ist noch mit uns

Letztgenannter, also der Wind, wurde jedoch zusehends mehr und zur Beruhigung unserer Jüngsten fingen wir auf Höhe Großenbrode an zu reffen bis zum 2. Reff.

Bei Wind aus WNW mit mittlerweile 18 kn mussten wir zum Passieren der Fehmarnsund-Brücke die Segel komplett einholen.
Unter Motor wollten wir nun aber nicht bis zur Ansteuerungstonne Heiligenhafen gegenanbolzen und setzten daher nur Vorsegel für einen schönen Am-Wind-Kurs – die Folge war erst ein leichtes Knacken und anschließend ein aus dem Deck ausgerissenes Führungsauge (Backbord) der Vorschot und damit ein nötiger und noch zu vereinbarender Besuch der Werft in Damp.

Irgendwie sah es so aus, als ob die Löcher für die Führungsaugen evtl zu groß vorgebohrt worden sind:

Großenbrode und Grömitz

Nach Burgtiefe führte uns der Weg nach Großenbrode und Grömitz.

In Großenbrode lagen wir im Hafen der Yachtwerft Klemens – ideal, um abends noch über die Promenade zu bummeln und unsere Jüngste ein bisschen zu bespaßen. Der Werft-Hafen selber war empfehlenswert, man muss nur gut zu Fuß sein, da der Steg recht niedrig liegt.

Am kommenden Tag ging es dann weiter nach Grömitz. Auch hier war einerseits Promenade und andererseits viel Ruhe angesagt.

spannend entspannend

Heiligenhafen und Burgtiefe

Im Sommer 2018 erfolgte dann der erste große Törn über 2 Wochen. Für die erste Woche war ein Teil unseres Nachwuchses auf Jugend-Kuttertörn mit dem DHH auf der Flensburger Förde.

Wir haben uns in dieser Zeit auf die deutschen Küste konzentriert, mussten wir doch noch in der Woche zwei unserer Automatikwesten aus der Wartung in Heiligenhafen abholen.

Daher waren wir Anfangs nur Richtung Burgtiefe unterwegs und freuten uns hier auf die erste Durchfahrt unter der Fehmarnsund-Brücke hindurch. Wahrscheinlich ging es uns so wie vielen anderen vor uns auch: Wohlwissend, dass alles passen wird, wollte man es doch nicht wirklich glauben:

Angekommen in Burgtiefe genossen wir den Sandstrand und einen köstlichen Kaffee bei karibischen Temperaturen.

Gegen Abend hatten wir einen perfekten Blick zum Sonnenuntergang: