Was für eine merkwürdige Segelsaison

Diese Segelsaison war irgendwie komisch – und das nicht nur wegen Corona.

Jetzt sollte man doch meinen, dass wir nichts anderes zu tun hatten, als die Faurby ausgiebigst zu testen.
Das hätten wir auch gern gemacht, aber bis auf ein paar Kurztrips sind wir nicht dazu gekommen. Und das hatte mehrere Gründe:

Zum Einen kam die Älteste nach zwei Jahren Auslandsauenthalt in den USA (nicht gerade der Wunsch-Aufendhaltsort von Eltern in diesem Jahr) im Sommer zurück nach Deutschland, um sich dann im Herbst wieder auf die Socken zu machen zum Studieren; ebenfalls nicht in Deutschland, aber doch zumindest Europa.

Zum Anderen mussten wir den Mittleren unterstützen bei der Bewerbung für seinen lang erhofften und erträumten Aufenthalt in diesem Herbst auf der Thor Heyerdahl im Rahmen des Projekts „Klassenzimmer unter Segeln“ – und da ist er nun auch aktuell ca. 600 NM NE der Kanaren.
Eine Atlantiküberquerung findet leider nicht statt, aber dennoch stehen die Kanaren, Kapverden und Azoren auf dem Törnplan.
So kommt zumindest einer aus der Familie dieses Jahr zu einem längeren Aufenthalt auf dem Wasser. 😉

Also, es fehlte schlichtweg die Zeit für lange Törns in die dänische Südsee. Neben den üblichen schönen Hafenbesuchen in unserer näheren Umgebung hatten wir jedoch auch einen Trip nach Kühlungsborn und Warnemünde – vorher nie dort gewesen.
Darüber hinaus haben die Kinder die ALCATRAZ als Ferienwohnung für eine gemeinsame Woche ohne Eltern genutzt. Und sie schwamm danach sogar immer noch und sah nicht aus wie eine mobile Müllkippe.

Und nun haben wir die ALCATRAZ wieder im Winterlager und hoffen und freuen uns auf die kommende Saison!!

Überführung der ALCATRAZ von Dänemark nach Deutschland

Am Pfingstwochenende konnten wir Dank eines netten Faurby-Mitarbeiters die dänische Grenze überqueren, um die Faurby nach Deutschland zu überführen.

Es war erstaunlich unkompliziert, die Grenze zu passieren, sodass wir am frühen Nachmittag einen ersten Blick auf die schwimmende Schönheit im Hafen von Kolding werfen durften.

Der kommende Tag war hart verplant, sodass wir morgens um 07:00 aufbrachen, um bis zur Schlei zu kommen. Leider war zwar strahlender Sonnenschein, aber kein Wind.
Die Schlei musste also warten, wir hatten damit einen Zwischenstop in Mommark; Gott sei dank fuhren wir „inkognito“ mit dem Dannebrog am Heck.

Der Weg von Mommark führte uns dann nach Maasholm, ebenfalls wieder sehr unspektakulär bei extrem wenig Wind.

Nur der kommende Tag (Maasholm nach Heiligenhafen) bescherte uns dann bestes Segelwetter mit anfänglichem Wind aus NO und knapp 14 kn, rechtsdrehend auf O mit 16 kn, in Böen 20 kn.
Hier konnte die Faurby zeigen, was sie kann; und das hat sie eindrucksvoll bewiesen. Mit durchschnittlich 6,5 kn legten wir nach 44 NM in unserer angestammten Box an.
Das Grinsen wollte gar nicht mehr aus dem Gesicht verschwinden.

Corona geht uns auf den Senkel

Es ist soweit, wir müssen uns von unserer Dehler in dieser Woche trennen – mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge.
Die ganze Familie hat die Dehler wirklich lieb gewonnen und sie hat uns zwei unvergessliche Segel-Saisons beschert. Wir hoffen, sie geht in gute Hände!!!

Auf die Faurby müssen wir noch etwas warten, da Dänemark die Grenzen noch nicht geöffnet hat und wir damit das Boot nicht abholen können.
Hoffentlich ist dies in Kürze aber irgendwie änderbar, da verlängerte Wochenenden und der Sommer unaufhörlich näher rücken.