Langsam nordwärts

Nach unserem Stop in Ystad ging es in kleinen, kindgerechten Törns von jeweils ca. 30 NM zuerst nach Simrishamn, einem kleinen Hafen im südlichen Teil den Hanöbucht, auch Biskaya des Nordens genannt (wie ich gelernt habe und wir am nächsten Tag auch erfahren durften).

Simrishamn haben wir natürlich angelaufen am 1. Mai, leider auch Feiertag in Schweden. Der Ort selber ist wirklich hübsch und schnuckelig, und bei wärmeren Temperaturen mit Sicherheit total toll – so war er aber leider etwas unscheinbar.

Der nächste Schlag brachte uns am nächsten Tag nach Hanö selbst, eine winzige Insel mit ganzjährig 40 dort lebenden Menschen. Dazu kommt ein Naturschutzgebiet mit ganz viel Dammwild, auf jeden Fall mehr als 40.
Und wir als einziges Boot im Hafen.

Gestern segelten wir dann mit achterlichem Wind nach Karlskrona, wo wir nun bis zum 6. Mai bleiben, um einem aufziehenden Starkwindgebiet mit Böen bis 40 Knoten (am Mittwoch) zu entgehen.

Nächstes geplantes Etappenziel wird Kalmar sein, ob in einem Stück oder 2 Schlägen, ist noch nicht ganz klar und auch wetterabhängig!

Endlich Schweden!

Nach einigem Hin und Her (Mats durfte doch nicht aus der Schule raus, sodass Mats nun in Deutschland abgemeldet ist und damit der Schulpflicht entgeht) konnten wir nun endlich am vergangenen Dienstag gegen 16:00 Uhr in Heiligenhafen aufbrechen.

Unsere erste Nachtfahrt stand bevor, nur Mats konnte mit knapp 8.000 Seemeilen und entsprechender Erfahrung glänzen. Somit war er in der Lage, uns allerlei Dinge wie z.B Lichterführung der anderen Schiffe (jaja, da war doch mal was zum SBF See) zu erklären.

Eigentlich war alles super, doch leider war es wahnsinnig kalt und so war unser schärfster Gegner in der Nacht die Kälte, gleich danach der typische Ostsee-Seegang, der ein langes Aufhalten in der Senkrechten unter Deck fast unmöglich machte.

Aus den eigentlichen 122 NM wurden 132 NM, da wir unter Motor komplett gegen die Welle hätten anbolzen müssen; so drehten wir südlich Staberhuk ab Richtung SO unter Segeln und schlugen einen kleinen Haken Richtung Warnemünde und später dann einen ewig langen Schlag NO nach Ystad.

26:57 Stunden später konnten wir dann in Schweden in Ystad festmachen und werden uns hier nun vorerst an die schwedische Haltung gegenüber Covid-19 gewöhnen müssen.
Ist aber nicht ganz so schwer, gerade konnten wir unseren ersten Kaffee mit köstlicher Zimtschnecke (kanelbullar) in einer Bäckerei (drinnen!!!!) genießen – ohne Maske, aber mit Abstand und Desinfektionsmittel am Eingang.

Planung 2021

So wie es momentan aussieht, werden wir tatsächlich dieses Jahr eine große Ostseerunde in Angriff nehmen können.

Die Schulen haben bereits mündlich Ihre Zusage erteilt unter der Voraussetzung der Beschulung durch uns. In diesem Zusammenhang muss man Covid-19 fast dankbar sein, so konnten die Schulen Erfahrung sammeln mit Distanzunterricht.

Geplanter Zeitraum ist April bis Anfang August! Wir können es kaum erwarten, aber es ist noch so viel zu tun!!

Was für eine merkwürdige Segelsaison

Diese Segelsaison war irgendwie komisch – und das nicht nur wegen Corona.

Jetzt sollte man doch meinen, dass wir nichts anderes zu tun hatten, als die Faurby ausgiebigst zu testen.
Das hätten wir auch gern gemacht, aber bis auf ein paar Kurztrips sind wir nicht dazu gekommen. Und das hatte mehrere Gründe:

Zum Einen kam die Älteste nach zwei Jahren Auslandsauenthalt in den USA (nicht gerade der Wunsch-Aufendhaltsort von Eltern in diesem Jahr) im Sommer zurück nach Deutschland, um sich dann im Herbst wieder auf die Socken zu machen zum Studieren; ebenfalls nicht in Deutschland, aber doch zumindest Europa.

Zum Anderen mussten wir den Mittleren unterstützen bei der Bewerbung für seinen lang erhofften und erträumten Aufenthalt in diesem Herbst auf der Thor Heyerdahl im Rahmen des Projekts „Klassenzimmer unter Segeln“ – und da ist er nun auch aktuell ca. 600 NM NE der Kanaren.
Eine Atlantiküberquerung findet leider nicht statt, aber dennoch stehen die Kanaren, Kapverden und Azoren auf dem Törnplan.
So kommt zumindest einer aus der Familie dieses Jahr zu einem längeren Aufenthalt auf dem Wasser. 😉

Also, es fehlte schlichtweg die Zeit für lange Törns in die dänische Südsee. Neben den üblichen schönen Hafenbesuchen in unserer näheren Umgebung hatten wir jedoch auch einen Trip nach Kühlungsborn und Warnemünde – vorher nie dort gewesen.
Darüber hinaus haben die Kinder die ALCATRAZ als Ferienwohnung für eine gemeinsame Woche ohne Eltern genutzt. Und sie schwamm danach sogar immer noch und sah nicht aus wie eine mobile Müllkippe.

Und nun haben wir die ALCATRAZ wieder im Winterlager und hoffen und freuen uns auf die kommende Saison!!

Überführung der ALCATRAZ von Dänemark nach Deutschland

Am Pfingstwochenende konnten wir Dank eines netten Faurby-Mitarbeiters die dänische Grenze überqueren, um die Faurby nach Deutschland zu überführen.

Es war erstaunlich unkompliziert, die Grenze zu passieren, sodass wir am frühen Nachmittag einen ersten Blick auf die schwimmende Schönheit im Hafen von Kolding werfen durften.

Der kommende Tag war hart verplant, sodass wir morgens um 07:00 aufbrachen, um bis zur Schlei zu kommen. Leider war zwar strahlender Sonnenschein, aber kein Wind.
Die Schlei musste also warten, wir hatten damit einen Zwischenstop in Mommark; Gott sei dank fuhren wir „inkognito“ mit dem Dannebrog am Heck.

Der Weg von Mommark führte uns dann nach Maasholm, ebenfalls wieder sehr unspektakulär bei extrem wenig Wind.

Nur der kommende Tag (Maasholm nach Heiligenhafen) bescherte uns dann bestes Segelwetter mit anfänglichem Wind aus NO und knapp 14 kn, rechtsdrehend auf O mit 16 kn, in Böen 20 kn.
Hier konnte die Faurby zeigen, was sie kann; und das hat sie eindrucksvoll bewiesen. Mit durchschnittlich 6,5 kn legten wir nach 44 NM in unserer angestammten Box an.
Das Grinsen wollte gar nicht mehr aus dem Gesicht verschwinden.

Corona geht uns auf den Senkel

Es ist soweit, wir müssen uns von unserer Dehler in dieser Woche trennen – mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge.
Die ganze Familie hat die Dehler wirklich lieb gewonnen und sie hat uns zwei unvergessliche Segel-Saisons beschert. Wir hoffen, sie geht in gute Hände!!!

Auf die Faurby müssen wir noch etwas warten, da Dänemark die Grenzen noch nicht geöffnet hat und wir damit das Boot nicht abholen können.
Hoffentlich ist dies in Kürze aber irgendwie änderbar, da verlängerte Wochenenden und der Sommer unaufhörlich näher rücken.

Auch die zweite Saison ist leider sooo schnell zu Ende gegangen

Es ist Ende Oktober und ALCATRAZ muss wieder aus dem Wasser. Auch wenn man es selber gar nicht wahr haben möchte, so ist das Jahr doch fast schon wieder um – eigentlich viel zu schnell.

Wenn man dieses Jahr Revue passieren lässt, dann sind doch sehr gemischte Eindrücke übrig geblieben.
Es gab perfekte Segeltage, wo alles passte.
Es gab aber auch Tage und Erlebnisse, die man nicht so schnell wiederholt wissen möchte.
Die Tour von Wismar nach Grömitz gehört mit Sicherheit dazu, mit viel zuviel Wind und Welle, welche so nicht angekündigt war. Und das dann auch noch mit orthopädischem Schuh wegen eines gebrochenen Zehs (mal wieder, Sport ist halt doch nicht gesund ;-))

Dennoch geht ALCATRAZ nun ins Winterlager und wir nehmen Abschied von ihr und vom Segeln bis zum nächsten Jahr. Tschüß!!

Langes Wochenende mit den Kindern :-)

Nach kürzeren Besuchen auch über Ostern hatten wir ein langes Wochenende ohne Mutter vor uns.

Hier haben wir uns das Dreieck Bugstaaken – Großenbrode – Heiligenhafen gegönnt und wurden mit bestem Wetter belohnt (meistens).

Scheinbar war es aber sehr anstrengend, da die meisten Fotos tatsächlich fertige schlafende Kinder darstellt.

Aber auch für das leibliche Wohl und Bewegung war gesorgt:

Nach kurzen Aufenthalt wieder zuhause, nahm an einem der nächsten Wochenenden dann aber auch die Mutter in Gestalt des schwarzen Corsaren am Bordleben teil.

Frühling ;-)

Nach einem sehr milden Winter war es möglich, die ALCATRAZ früh ins Wasser zu bringen und aufzuriggen.

Im Winterlager haben wir ihr aber noch ein neues Deck aus FLEXITEEK gegönnt und einen vernünftigen Tritt zum An-Bord-kommen.

FLEXITEEK und Bugtritt

Und dann ging es um 06:30 Uhr früh morgens los zur Überfahrt nach Heiligenhafen; erschwerend hinzu kam, dass es meine erste Einhand-Tour werden sollte.

Bei moderaten 8 kn Wind war das Ablegen in Damp jedoch kein Problem, auch später in Heiligenhafen war Rasmus mir hold und schenkte mir 5 kn.
Unterwegs hatte ich dann alles, bis zu 16 kn und Sonne-Wolken-Mix.

Dennoch hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Ab ins Winterlager!

Eigentlich hatten wir uns auf eine abschließende Urlaubswoche im Oktober auf der ALCATRAZ gefreut.
Dies habe ich leider zunichte gemacht durch meine Fuß-OP (kleine Ursache, große Wirkung: gebrochener kleiner Zeh am rechten Fuß => 6 Wochen Draht im Zeh).

So blieb uns nichts anderes übrig, als ein verlängertes Wochenende auf der ALCATRAZ in Heiligenhafen zu verbringen.

Für Montag hatten wir uns dann vorgenommen, das Boot nach Damp ins Winterlager zu überführen. Meine Frau mit unserer Jüngsten nahmen das Auto, unser Sohn und meine Wenigkeit wählten den Seeweg.

Trotz angesagter Winde von 10 – 14 kn aus S bis SW (wieder mal eigentlich perfekt) bescherte uns Rasmus 2 kn und wir motorten.
Dann aber auch nördlich um das Schießgebiet, das in seiner Gänze aktiv war. Die Übungen waren Respekt-einflößend: ein Verband aus drei Kriegsschiffen feuerte auf ein Seeziel!

Gegen 17:30 Uhr nach öder Fahrt mit vielen Spielen (Mau-Mau, Mensch-ärgere-Dich-nicht, …) kamen wir dann endlich in Damp an.

Am Dienstag verließen wir nach Ausräumen ausgesprochen traurig unsere heiß geliebte Dehler – nun hieß es: Warten bis zum Frühjahr, eine schier unglaublich lange Zeit.